ERZHERZOG LUDWIG SALVATOR Der Prinz des Mittelmeeres

LUDWIG - SALVATOR - GESELLSCHAFT

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Entourage
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Catalina Homar

12.2.1868 (Valldemossa) –  11.4.1905 (Valldemossa)

 

Catalina Homar war die Tochter des in den Diensten von Ludwig Salvator auf dem Landgut Son Moragues tätigen Tischlermeisters Miguel Homar und dessen Gattin Ana Ribas aus Esporles. Sie war die Verwalterin des erzherzoglichen Weingutes und die legendäre mallorquinische Geliebte Ludwig Salvators.

Der Erzherzog traf die begabte junge Frau 1885 auf seinen Besitzungen bei Valldemossa, förderte sie intellektuell und ernannte sie einige Zeit später zur Verwalterin seines Weingutes S´Estaca. Die bei dem ihr unterstellten Personal äußerst beliebte, tief religiöse Mallorquinerin erlernte mehrere Sprachen und brachte den Weinanbau auf der erzherzoglichen Besitzung, (insbesondere die Sorten Malvasia und Moscatel) zur Blüte. Die Weine der „Herrin der S´Estaca“ und sonstige Lebensmittel des Gutes wurden mehrfach auf diversen Ausstellungen landwirtschaftlicher Produkte ausgezeichnet.

Auf Mallorca wird ihr eine langjährige Liebesbeziehung zu Ludwig Salvator nachgesagt, der sie auch auf diverse Studienreisen mit der „Nixe“ mitnahm und für sie ein Wohnhaus in Valldemossa errichten ließ. Am Ende der gemeinsamen Orientreise 1898/99 kam es angeblich aufgrund eines Verhältnisses mit dem damaligen Kapitän der erzherzoglichen Yacht – Juan Singala – zu einem Bruch mit Ludwig Salvator und kehrte Catalina Homar  alleine nach Mallorca zurück. Der Erzherzog und sie sollten einander trotz weiterhin geführter Korrespondenz nicht mehr sehen, da Ludwig Salvator erst wieder acht Jahre später auf die Baleareninsel zurückkehrte. Bedingt durch die Verbreitung der Reblaus in Europa nahm während dieses Zeitraumes auch der Weinbau auf den Terrassen der S´Estaca großen Schaden.

Catalina Homar starb nur 37-jährig an den Folgen einer Krankheit, die sie sich wahrscheinlich im Orient zugezogen hatte.

Als der Erzherzog im Frühjahr 1905 in Ägypten weilend, von ihrem Tod erfuhr, brach er in tiefe Verzweiflung aus und schrieb zu ihrem Andenken das noch im selben Jahr erschienene Buch „Catalina Homar“, in dessen Vorwort er festhielt:

„Sonderbarer Weise beschäftigen sich die Menschen am meisten mit den Thaten derjenigen, die ihnen Schaden zufügten. Die Geschichte derselben wird nach allen Arten und Richtungen hin geschrieben und mit Gier gelesen. Falschen Gelehrten, welche durch ihre irrigen Lehren die Fackel des Glaubens in den jugendlichen Herzen erlöschten, Empörern, die ein ruhiges Land in Feuer und Flammen setzten, Eroberern, welche Hunderttausende zur Schlachtbank führten – ihnen wird ein Denkmal errichtet und mit grinsendem Lächeln blicken ihre ehernen Figuren vom hohen Marmorsockel auf die zu ihren Füssen wogende Menge, die blindlings neuen Zerstörern ihres Wohlergehens neue Statuen errichten wird.

Um die Geschichte wohlthätiger Wesen, welche ihre Mitmenschen liebten, ihnen halfen, um die kümmert man sich kaum; ihre Stimme verhallt ungehört wie die der nützlichen Singvögel in der Waldesstille verklingt und verschwimmt in dem Meere der auf einander folgenden Menschenwogen. Wie einsame, aber wohlriechende Blümchen keimen sie auf, entfalten sich, verbreiten ihren himmlischen Duft und vergehen ungesehen und unbemerkt. Und doch, um wie viel veredelnder wäre es, wenn man sich gerade mit der schlichten Geschichte dieser segenbringenden Geschöpfe beschäftigen würde, wie viele Beispiele von Tugend, von Sanftmuth, von Opferwilligkeit könnte man aus ihrem Leben lesen und ihr bescheidener Name, den sie zu Lebzeiten nicht ausposaunten, würde im dankbaren Herzen der folgenden Generationen fortleben, die ihre Erinnerung segnen möchte und aus ihrem Lebenswandel nützliche Lehren schöpfen würde, um wiederum nach Thunlichkeit Gutes zu wirken.“

Zudem ließ er vom berühmten italienischen Bildhauer Giulio Monteverdi ein Marmor-Denkmal anfertigen, welches die tiefgläubige Catalina in kniend-betender Haltung vor dem stehenden und sie segnenden Christus zeigt. Diese Figurengruppe wurde erst nach der endgültigen Abreise Ludwig Salvators von Mallorca auf die Insel geliefert und zunächst in Miramar aufgestellt. Ihren endgültigen Platz fand sie im Garten des Landgutes Son Moragues.

Catalina Homar wurde am Ortsfriedhof von Valldemossa bestattet.