Der Erzherzog mietete im Zuge seiner Studien im Ionischen Meer auf der Insel Korfu im Jahr 1905 einen aus zwei Häusern bestehenden Villenkomplex nahe der gleichnamigen Inselhauptstadt an und behielt diesen Besitz bis zu seinem Tod (1915). Die beiden, in einem großartigen Landschaftspark gelegenen Gebäude dienten einst der deutschstämmigen Bankiersfamilie Fels als Landsitz. Auf dem Areal, das einen pittoresken Blick auf die sogenannte „Mäuseinsel“ (Pondikonisi) und das in der Ferne gelegene „Achilleion“ der Kaiserin Elisabeth bietet, verbrachte Ludwig Salvator mit seiner Entourage zahlreiche Herbst-, Winter- und Frühlingsmonate zwischen 1905 und 1907. Typisch für die Wahl der Unterkunft  war für den Erzherzog neben dem sich dem Auge bietenden  Panoramablick auf das Meer samt Küstenlinie vor allem die ruhige, abgeschiedene Lage sowie die vollkommene Einbettung der in einem schlichten Stil gehaltenen Baulichkeiten. Bedingt durch den großen Wasserreichtum der Landzunge von Kanoni erreichen speziell die dort gepflanzten (teils exotischen) Bäume monumentale Größen. Ein zwischen den beiden Häusern gelegener Ficus-Baum zählt beispielsweise zu den größten seiner Art in Europa und vermittelt dem Betrachter den Eindruck, sich in einem subtropischen Urwald zu befinden.

Ludwig Salvator war offenkundig von dem Anwesen derart angetan, dass er den Mietvertrag nach Beendigung seiner Arbeit im Ionischen Meer nicht auflöste, sondern sich dieses „Hydeaway“ trotz der damit einhergehenden finanziellen Belastung viele weitere Jahre behielt. Noch im Herbst 1913 bot er einem mit ihm bekannten Schriftsteller die Benützung des Anwesens an, wobei er jedoch meinte, „dort schon viele Jahre nicht mehr aufhältig gewesen zu sein und er daher vermute, dass sich das Haus in keinem guten Zustand befinden würde“.

In der „Villa Fels“ wurde am 22.12.1905 die zweite Tochter von Ludwig Salvators langjähriger Begleiterin Antonietta Lancerotto y Calafat geboren und in der dortigen Kapelle auf den Namen Antonietta Magdalena Luigia getauft. Die ausgedehnte Besitzung der „Villa Fels“ befindet sich heute im Privatbesitz und ist öffentlich nicht zugänglich.

Wann immer Ludwig Salvator sich auf Korfu aufhielt, besuchte er den von seiner geliebten Cousine, der Kaiserin Elisabeth („Sisi“) zum Andenken an den mythologischen griechischen Helden Achilles errichteten Palast „Achilleion“ im korfiotischen Dorf Gastouri. Dies auch noch nach deren Tod im Jahr 1898. Als jedoch der deutsche Kaiser Wilhelm II., der das Schloss von den Erben der österreichischen Kaiserin erworben hatte, die im Park befindliche Statue des von Elisabeth verehrten – jüdisch stämmigen – Dichters Heinrich Heine entfernen ließ, weigerte sich der Erzherzog fortan, das „Achilleion“ aufzusuchen.