ERZHERZOG LUDWIG SALVATOR Der Prinz des Mittelmeeres

LUDWIG - SALVATOR - GESELLSCHAFT

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Der Golf von Buccari - Porto Rè

Druck und Verlag:  Heinrich Mercy, Prag
Erschienen:               1871

118 Seiten. 22 Illustrationen, 31 Tafeln, 14 kleine Pläne, 4 Karten, 1 großer Plan.

Sr. Majestät Kaiserin Elisabeth gewidmet. Beschreibung der landschaftlich äußerst reizvollen Bucht von Buccari-Porto Ré (heute Bakar) nahe der kroatischen Küstenstadt Rijeka

 

AUS DER BIOGRAFIE LEO WOERLS MIT ORIGINALZITATEN:

„Bilder und Skizzen“, unter dieser bescheidenen Bezeichnung führt uns das Werk des Erzherzogs Ludwig Salvator in die buccaranische Märchenwelt ein, um uns einen kleinen Beitrag zur bessern Kenntnis eines der kleinsten, aber nicht unbedeutendsten Winkel seines Vaterlandes zu geben. Im Jahre 1870 brachte der Erzherzog zwei volle Sommermonate an den Ufern des herrlichen Golfes von Buccari zu, und das, was er uns in der Wiedergabe des Gesehenen und Erlebten in engster Verbindung zwischen Wort und Bild bietet, reiht sich würdig an die übrigen Werke des fürstlichen Verfassers an.

Es giebt gewisse Punkte in der Welt, welche durch ein unbegreifliches Missgeschick dem Gedächtnis der Menschen entschwanden und auf Jahrhunderte fast ganz in Vergessenheit gerieten. Ihre Schönheit blieb unbeachtet, ihre Vorzüge wurden unterschätzt. So verhielt es sich bis in die neueste Zeit mit dem Golfe von Fiume (Anm.: heutiges Rijeka-Kroatien). An die hohe Bedeutung, welche schon die Römer diesem wichtigen Busen beigelegt hatten, wurde nicht mehr gedacht. Die Versuche Karls VI. und Napoleons I., den Golf von Fiume zu heben, gingen mit ihren Urhebern zu Grunde. Erst das Bestreben der Ungarn, sich bis an das Meer auszudehnen und dieses, für die Wohlfahrt eines grösseren Landes unentbehrliche Element zu gewinnen, sollte für den Golf von Fiume eine glücklichere Zukunft herbeiführen. Von der Abtretung Fiumes und des kroatischen Küstenlandes an die ungarische Monarchie datiert der Beginn dieser neuen Ära. In wenigen Monaten werden bereits die wichtigsten Spitzen mit Leuchttürmen besetzt sein und zwei Bahnen von Norden und Osten her die Produkte der durchschnittenen Gebiete dem Golfe von Fiume zuführen.
Unter allen Punkten des Fiumaner Busens giebt es aber keinen wichtigeren, als die tiefe, von Bergen eingefasste Bucht von Buccari-Porto Rè. Sie ist sozusagen der Hafen, den die Natur selbst im Grunde der breiten Rhede angelegt hat. Durch drei Mündungen kann man aus dem offenen Meere in den Golf von Fiume und aus diesem in jenen von Buccari gelangen; wenn man sich aber vor dem Eingange dieses letzteren befindet, vermag das Auge durch keine jener Mündungen das offene Meer zu entdecken, so reiht sich coulissenartig Berg an Berg, Insel an Insel, um diesen herrlichen Golf zu umgürten. Im Hintergrunde ist es das langgezogene, waldbedeckte Cherso, dann die flache Insel Veglia mit ihren zahlreichen Spitzen und von Kastellen gekrönten Höhen, uns näher der nackte San Marco, die friedliche Stätte der Ziegen und zugleich das Signal, die Riesenpyramide, welche den Kanal nach Dalmatien scheidet und bezeichnet; fortan grünende Hänge bis zum weiss blinkenden Fiume und Volosca im Grunde des Busens und von hier ab die Halbinsel von Istrien mit dem 5000 Fuss hohen Kolosse des Monte Maggiore. So gross ist die Täuschung einer völligen Abgeschlossenheit des Golfes, dass man sich an windstillen Sommertagen, wenn die Wogen schlummern, viel eher auf den Gewässern eines Landsees als auf dem Meere zu befinden meint.
Gerade so wie das offene Meer von dem Golf von Fiume unsichtbar ist, so entzieht sich von diesem aus die Bucht von Buccari fast gänzlich den Blicken, nur ihr Eingang mit dem am südlichen Rande liegenden Vorhafen von Porto Rè macht sich bemerklich. Die Bucht läuft nämlich der Küste nahezu parallel, indem sie sich, wenn wir ihren Eingang mit dem Griff eines Hammers vergleichen, wie der Kopf desselben, nach zwei entgegengesetzten Seiten ausdehnt. Von den beiden Schenkeln der Bucht ist der nördliche der bei weitem bedeutendere, er führt nach dem in seinem Grunde liegenden Städtchen den Namen Golfo di Buccari. Der andere, kaum halb so lange Schenkel wird aus dem gleichen Anlasse Golfo die Buccarizza benannt. Beide Schenkel zusammengenommen haben eine Länge von etwas über zwei Seemeilen.
Die Ufer des Golfes von Buccari sind überall hoch und gebirgig und bestehen aus dichtem Kalkstein. Nur in dem Grunde der beiden Golfe von Buccari und Buccarizza , dehnen sich ansteigende, von Hügeln eingeschlossene Thäler, von welchen jenes von Buccarizza im Grunde seiner Sohle auch peterfaktenleere Sandsteine mit zwischengelagerten Mergelschichten aufweist.
Nach innen zu trägt der Monte Babni im Schutze einer unbedeutenden Einsenkung einzelne Weingelände, mehr nach aussen ist er aber lediglich mit rissigen, aschgrauen Felsblöcken übersäet, auf denen nicht einmal mehr der bescheidene Brombeerstrauch oder die wohlriechende Salbei fortkommt. So planlos diese Felsen auch durcheinander gewühlt zu sein scheinen, so zeigen sie doch, namentlich von der Ferne gesehen, eine recht deutliche Anordnung nach den darunter gelegenen, schief geneigten Schichten. Bezaubernd schön ist die Aussicht von diesen Höhen herab auf die Halbinsel von Porto Rè, auf die fernen Bocche und die im Hintergrunde sanft hingehauchten Berge Dalmatiens. Und wenn in der warmen Mittagsglut die laue Seeluft auf und nieder zittert und das Meer in seinem vollsten Glanze strahlt, so wird man fast versucht, was das leibliche Auge erblickt, für das Truggebilde einer grossartigen Phantasmagorie zu halten. Stunde auf Stunde möchte man auf jenen Höhen weilen und das Auge in die weite Ferne schweifen lassen, wie es dort die jungen Ziegenhirten und die trauten, lieblichen Mädchen thun, welche still und unbeweglich auf den Felsen sitzen und starr und sinnend in die offene Welt hinausblicken; so regungslos, dass man sie fürwahr für Statuen halten könnte, liessen sie nicht von Zeit zu Zeit einen hellen durchdringenden Laut erschallen, um die in ihrer Umgebung umherklimmenden, lustig meckernden Ziegen zusammenzurufen.

Den Fuss des Bosco Artac nehmen ganz frischgrüne Wiesen ein, die einen wohlthuenden Gegensatz zu der bisher herrschenden Kahlheit bilden. In diesem reizenden Erdenwinkel sind überhaupt die grössten Naturgegensätze so dicht aneinander gerückt, dass wenige Schritte genügen, um sich in eine ganz andre Welt versetzt zu wähnen. Hier ist Dürre und Steinwüstenei, dort Frische, lachendes Grün und wohlthuender, tiefdunkler Schatten, so dass man sich weit eher an einem Alpensee als am Meeresufer zu befinden glaubt. Wenn sich, namentlich am Abend, die märchenhaften rosigen Berge in den klaren, glatten, ewig blauen Fluten spiegeln und der Hirt seine kleine Schafherde oder einige Kühe auf die Weide treibt, so ist die Täuschung eine vollkommene, würden nicht der scharfe, fast betäubende Geruch, der sich aus den Tangen entwickelt, und die zahlreichen, gravitätisch einherflatternden Seemöven die Nähe des Meeres verraten. Der eigentliche Strand, an den schmale Wiesen mit niedrigen gelblichen Erdabrutschungen stossen, besteht aus kleinen Steinchen und grösseren Felsblöcken, in deren Rissen und Spalten sich die saftigen Mesembryanthemum, die viel verästelte, korallenartige Statice cancellata, die im Winde schwankende, gelbblütige Artemisia Saxatilis, die in dichten Büschen gedrängte Plantago subulata und andere Kräuter, welchen den frischen Seehauch lieben, eingenistet haben.

Die mittleren Höhen des Monte Ravna sind bis zur Fahrstrasse und teils auch über derselben mit Eichen und Eschen bewaldet, und ihre saftigen Laubmassen, durch welche sich die Fahrstrasse hinzieht, gewähren mit dem seeartigen Busen im Hintergrunde ein bezauberndes Bild von Frische und Üppigkeit. Die Lehnen unterhalb der Strasse, an der sich häufig von Epheu überrankte Böschungen hinziehen, sind aber im allgemeinen mit Weinbergen bedeckt. Die Reben sind in denselben nicht, wie sonst hier gewöhnlich, in ganzen Geländen gezogen, sondern nur um horizontale, an vertikalen Pflöcken befestigte Stäbe gewunden. Üppige Feigen- und manche andere Bäume wachsen zwischen den Weinpflanzungen, die nach oben zu von den drei waldigen Vorsprüngen, unregelmässigen Fortsetzungen der Hauptanhöhen, unterbrochen werden. Weiter gegen das innere Thal von Buccari nehmen die Weinberge immer mehr überhand, namentlich auf den sanften Lehnen am Fusse des Berges Cesta, welche den Namen Laži führen. Da, wo sich dieselben bedeutend gegen die Sohle des Thales verflachen, liegt in malerischer Baumumgebung und von Epheu bedeckt die Ruine eines Bauernhauses. Das Löwenmaul, der Absinth, der zart violettblaue Verbascum phoeniceum und die Physalis Alkekengi mit ihren orangeroten Fruchtkelchen wuchern jetzt in seinem Innern, überziehen die einstens heimische Schwelle und vermählen sich mit den Ranken des überall emporklimmenden Epheus und den schwanken Trieben der Reben an den Fenstern jener verödeten Wohnung.

Sehr imposant stellt sich schon von der Fahrstrasse, an dem bescheidenen Hospital (Spedale), aus das Städtchen mit dem die Höhe krönenden Schlosse der Frangipani dar, an welches sich das einzige Thor von Buccari, die Vela Vrata, ein einfacher, ziemlich moderner Thorbogen, anschliesst. Durch denselben begeben wir uns in das malerische Städtchen. Buccari ist fast in der Form eines Dreiecks erbaut, auf der dem Golf zugekehrten Seite des Hügels erhebt sich ein Haus über dem andern, und ein Winkelwerk von Treppen, Felsblöcken und engen Gässchen kreuzt sich richtungs- und planlos hundertfach durcheinander. Fast ausnahmslos sind die Häuser mit Hohlziegeln gedeckt, und dann meist von riesigen Schornsteinen überragt. Ihre Bauart ist einfach, ja roh zu nennen, denn gar häufig ist in Buccari der Besitzer eines Hauses zugleich Architekt und Maurer desselben gewesen. Die aussen angebrachten Treppen, die Pfeiler, welche kleine Vordächer unterstützen, verleihen jedoch den Häusern ein etwas abenteuerliches, ja an einen tieferen Süden mahnendes Ansehen; gewöhnlich sind dieselben mit einem vortretenden Dachzimmer versehen, wie es auch in dem nahen Fiume Gebrauch ist.

An Sonntagen ist die Kirche in Buccari sehr besucht, und drängt sich hier auch die ganze elegante Welt des Städtchens zusammen: feine Dämchen und robuste Vegliotinnen oder Mädchen aus dem nahen Contado, sonnenverbrannte Schiffer mit faltiger Stirn und die frohe junge Welt der Hafenburschen mit den grossen, weit offenen, schwärmerischen Augen. Einmal hörten wir auch an einem Wochentage gewaltig widerhallende Orgelklänge aus der Kirche erschallen, wie wenn das Hochamt abgehalten würde, und doch war Mittag schon längst vorüber. Neugierig traten wir ein, in der Meinung, Buccari habe vielleicht von Alters her ein Privilegium, eine Messe um ein Uhr abhalten zu dürfen. Aber wie erstaunten wir, als wir die Kirche ganz leer fanden. Keine Gläubigen, keine Spieler waren darin zu sehen, die Orgel aber brauste, wie von diabolischen Händen bewegt, fort in wilden, taktlosen Klängen. Endlich entdeckten wir in einer dunklen Kapelle einen alten, vor dem Altar knienden Mann, der uns auf unser Befragen, was es mit diesem seltsamen Spiel für eine Bewandtnis habe, mit gravitätischer Miene erklärte: ‚Wundern Sie sich nicht darüber; es ist der Kirchendiener, der, wenn er etwas zuviel getrunken hat, seinen Rausch an der Orgel ausarbeitet!

Betrachten wir nun den Monte Cerni näher, so ist er aus mächtigen Felsblöcken zusammengesetzt, zwischen welche sich aber noch die vom Meere aus auf regelmässigen, kurzen Terrassen emporsteigenden Rebenpflanzungen erstrecken, indem jedes Plätzchen mit Geiz ausgenutzt wurde. Lachend ist der Anblick der grünenden Weingelände, inmitten deren Laub die schwarzen Trauben herausblinken, zumal aber im Spätherbste, wenn die schon vom kalten Wind angehauchten rotgoldenen Blätter zwischen den breiten weisslichen Böschungen wie auf einer silbernen Unterlage erscheinen. Die einzige Unterbrechung in dieser Pergole bilden grosse Vorsprünge eines nackten, vom Regen gerieften Kalksteins, auf welchem wilde Rosengesträuche mit korallenroten Früchten und andere Gebüsche thronen. Häufig werden letztere von den flockenartigen Fruchtbüscheln der Clematis vitalba überflügelt, deren lianenartige Stämme sie mit ihren Umarmungen umstricken. Hier und da zeigt sich auch ein Ebereschen- oder ein kleiner Feigenbaum, und unterhalb der Karlstädter Strasse kommen auch etwa sieben einzelne Waldparzellen, meist aus üppigen Eschen und Eichen bestehend, vor, die sich mit dem schönen Hintergrunde von Buccari, dem stillen Busen, der reizenden Hafeneinfahrt und dem vorspringenden Porto Rè sehr malerisch ausnehmen.

Die ziemlich flache Höhe der Gradina wird von den grossartigen Ruinen der Burg von Buccarizza, von der sie auch ihren Namen erhalten hat, eingenommen.; es sind planlos neben einander liegende grössere und kleinere Bauten, sämtlich ohne Bedachung und mehr oder weniger in Trümmer zerfallen. In den offenen Fenstern wogen üppig aufgeschossene Gräser, Unkraut aller Art bedeckt die Böschungen und durch die verlassenen Breschen blickt nur noch das ewige Blau des klaren Himmels oder des stillen Golfes hindurch. Rings herum liegen Felsen zerstreut, welche wilde Rosen- und andere Gesträuche in dichten und üppig grünenden Massen krönen. Ein Teil des Hauptgebäudes, welches auf die Höhen des Thales von Buccarizza blickt, zeigt noch einen runden, verfallenen Turm, an dessen verödeten Luken abends der Ziegenhirt in stiller Betrachtung lehnt oder mit der Peitsche knallt, um die in der Nähe weidende Herde an seine Gegenwart zu erinnern.

Die kleine Ortschaft von Buccarizza liegt am Ende des gleichnamigen Golfes und am Eingange des ebenfalls nach ihr benannten Thales, an dessen rechter, etwas anschwellender Lehne sie grösstenteils angeschmiegt ist.
Buccarizza gewährt einen ganz andern Anblick als Buccari, das man sonst der Lage nach das Gegenstück nennen könnte. Die Häuser, kaum 40 an der Zahl, sind meistens neu, charakterlos und einförmig, fast alle ebenerdig und mit Hohlziegeln gedeckt. Sie haben Thürpfosten mit einfachen Kragsteinen. Vor den meisten Häusern findet sich eine kleine, bald gemauerte, bald nur aus einem, auf zwei Steinen ruhenden Brett bestehende Bank angebracht, auf der man gewöhnlich die Frische der Abendkühle geniesst. Am Fusse der Anschwellung, auf welcher die Ortschaft liegt, gegen die Ebene des Potok zu, stösst man auf mehrere grössere verfallene Gebäude von düsterm Aussehen, mit teilweise oder gänzlich zerstörten Dächern. Fast in der Mitte des Ortes steht eine weiss getünchte, San Peter geweihte Kapelle. Gehr man ein paar Schritte weiter hinauf, so gelangt man zu dem kleinen, von halb verfallenen Häusern umgebenen Platze des Ortes, in dessen Mitte sich ein runder, steinerner Brunnen befindet, welcher mit zwei Ausschnitten versehen ist, um das treffliche Trinkwasser, das er enthält, bequemer schöpfen zu können. Rings um denselben läuft eine Bank, auf der abends die Mädchen des Ortes auszuruhen und zu plaudern pflegen, während eine nach der andern den nötigen Wasserbedarf schöpft.

Gegen die Valle zu, da, wo sich der Rücken stärker gegen Porto Rè zu neigen anfängt, liegt auf demselben der Calvario, eine hohe offene, weiss getünchte, schon von weitem sichtbare Kapelle, welche ein stattliches Kruzifix, an dessen Fusse die weinende Jungfrau steht, enthält, eine ganz moderne Arbeit. Von dieser Stelle aus nimmt sich das in der Tiefe liegende Porto Rè mit dem fernen Bocche und dem zauberhaften Golfe im Hintergrunde am schönsten aus. Aber als ob man beabsichtigt hätte, hier zugleich an die Vergänglichkeit aller irdischen Herrlichkeit zu erinnern, hat man einige Schritt vom Calvario entfernt die Stille Stätte der Toten, den Friedhof errichtet; es ist ein abgeschiedener, einem steinigen Abhange angeschmiegter, von einer Mauer umzingelter Platz, dessen Grabhügel von wild und üppig aufgeschossenem Gras dergestalt überwuchert werden, dass sie nur an der Reihenfolge der Kreuze zu unterscheiden sind. Am oberen Rande stehen neben dem Kirchlein auch einzelne Kapellen, das traurige Besitztum einiger wohlhabender Familien.

Aus vorstehenden Bruchstücken erscheint es zur Genüge wieder bekundet, mit welchem bewundernswerten Verständnis und künstlerischen Feingefühl der Erzherzog Ludwig Salvator beobachtet, mit welcher Liebe und Gewissenhaftigkeit er das Geschaute und Empfundene wiedergiebt. Reicher als sonst ist das Werk durch an Ort und Stelle aufgenommene Bilder ausgestattet; vielen könnte die Anzahl der Abbildungen im Verhältnis zur geringen Ausdehnung des beschriebenen Gebietes zu gross erscheinen, aber der Erzherzog verband nach seinen eigenen Worten damit den doppelten Zweck: „Einmal das in Wort geschilderte auch in bildlicher Darstellung dem Auge vorzuführen und sodann den Beweis von dem grossen Reichtum dieser Gegenden an landschaftlichen reizen zu liefern, um dadurch die Aufmerksamkeit der Künstler auf einen Küstenstrich hinzulenken, der sich in gleicher Schönheit noch weiter nach Süden hinzieht.