ERZHERZOG LUDWIG SALVATOR Der Prinz des Mittelmeeres
Italo Svevo
Die kleine istrianische Gemeinde östlich von Triest beherbergte auf ihrem Hügel Zindis (Strada per Chiampore) den Sommerwohnsitz des Erzherzogs mit zwei kleinen Landhäusern und ausgedehnten – von ihm unter Naturschutz gestellten – Ländereien. Sehenswert ist der mittelalterliche Kern des bereits in der Römerzeit gegründeten Städtchens mit dem Duomo und dem auf dem Hügel von Muggia vecchia thronenden Castello. Im pittoresken Hafen lässt es sich wunderbar verweilen und speisen.
Empfehlenswert ist ab 25. April die aussichtsreiche Fahrt mit dem „Delfino Verde“, der zu günstigen Preisen Triest (Abfahrt am Molo Bersaglieri) mit dem Hafen von Muggia verbindet. Infos und Tickets hier – buon viaggio!
Derzeit ist eine Fahrt mit der seit 1902 betriebenen Lokalbahn Nr. 2 von der Piazza Oberdan in Triest bis in die 4 km nördlich im Karst gelegene Ortschaft Opicina wegen Renovierungsarbeiten leider nicht möglich. Ersatzweise fährt die Buslinie 2 dorthin. Ein traumhafter Panoramablick, der vom Hafen der Stadt bis zum bereits in Istrien gelegene Muggia reicht (Station „Obelisk“). Wanderwege im Karst (z.B. die „Napoleonica“ bis Contovello / Prosecco) und lokale Kulinarik laden zum genüsslichen Verweilen ein.
Das alte Kartsdorf Prosecco (slowenisch: Prošek) wurde urkundlich erstmals 1372 erwähnt. Es ist die namensgebende Heimat des berühmten italienischen (Schaum-)Weins, der jedoch heute für Weine der trentinischen Region Valdobbiaddene herkunftsgeschützt ist. Bereits seit der Römerzeit wurden auf den in Terrassen abgestuften Hanglagen zwischen dem Karst und der adriatischen Küsten der legendäre „Vinum Pucinum“ angebaut, den besonders die Kaiserin Livia Drusilla als lebensverlängendes Elixier schätzte. Die junge Winzergeneration von Prosecco bemüht sich mit großer Verve um eine qualitätvolle Belebung dieser uralten Anbaukultur des hier nun „Prosek“ genannten Weines. Im November findet in Prosecco das „Martinsfest“ zu Ehren des Schutzheiligen St. Martin statt, bei dem der neue Prosek-Wein mit einem eindrucksvollen traditionellen Umzügen gefeiert wird.
Zwischen Triest und Muggia befindet sich ein zauberhaftes Naturreservat, das zugleich den einzigen Taleinschnitt des Triestiner Karsts und dessen Verbindung zur adriatischen Küste bildet. Das Rosandratal wurde 1996 zum Naturpark erklärt und bietet den wandernden Besucher*inne*n eine beeindruckende Vielfalt an landschaftlichen Schönheiten ( darunter Wasserfälle, Canyons mit Bademöglichkeiten, bizarre Felsformationen) sowie eine beeindruckende Pflanzenvielfalt.Ausgangspunkt für kurze und längere Touren ist die Gemeinde San Dorlingo Della Valle.
Die Hauptstadt der seit 1500 zum habsburgischen Territorium zugehörigen gefürsteten Grafschaft Görz und Gradisca atmet auch heute noch das Flair Altösterreichs. Ludwig Salvator verbrachte nach Ausbruch des 1.Weltkrieges hier einige Monate in der Villa Cecconi. Die zwischen Italien und Slowenien geteilte Stadt avanciert 2025 zur Kulturhauptstadt Europas. Zu besichtigen sind wunderschöne Paläste, darunter auch jener der Grafen Coronini-Cronberg (ehemals Kammervorsteher von Ludwig Salvator), Parkanlagen sowie das vom gebürtigen Görzer und Otto-Wagner-Schüler Max Fabiani im secessionistischen Stil geplante „Trgovski Dom“-Haus.
Ein magischer Ort – einige Kilometer westlich von Triest – den schon Kaiserin Elisabeth und Kaiser Franz Josef I., Erzherzog Maximilian und Prinzessin Charlotte, Eleonora Duse, Johann Strauss, Gabriele D’Annunzio, Rainer Maria Rilke, Mark Twain, Victor Hugo. Erzherzog Franz Ferdinand und natürlich auch Ludwig Salvator genossen. Besonders beeindruckend sind das Schloss von Duino und der Rilke-Weg entlang der Felsküste.
Das venezianisch-istrische Adriajuwel lohnt einen Abstecher in das benachbarte Slowenien. Vom zentralen Tartini-Platz aus durchzieht ein Winkelwerk an engen Gassen die pittoreske Altstadt, an deren Piazzas man sich fast wie in der Lagunenstadt wähnt. Reizvoll ist auch ein Spaziergang entlang der alten Festungsmauern, zum Abschluss gekrönt von frisch zubereiteten Fischen in einem der zahlreichen Restaurants entlang der Strandmole.
Zante, il fior di Levante – eine kleine Reise auf die Ionische Insel Zakynthos, die Ludwig Salvator 1904 einzigartig monografierte.
Das Ludwig-Salvator-Buchdigitalisierungsprojekt in Kooperation mit der Medienagentur Reithofer & Partner.
Im Frühjahr 2015 fand in Palma de Mallorca – Casal Solleric eine umfassende Ausstellung über Leben und Werk des Erzherzogs statt.
Herbert und der Archeduque – die erste deutschsprachige Filmdokumentation über EH Ludwig Salvator (1983).