ERZHERZOG LUDWIG SALVATOR Der Prinz des Mittelmeeres

LUDWIG - SALVATOR - GESELLSCHAFT

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KAISER Franz I. STEPHAN

8.12.1708 (Nancy) – 18.8.1765 (Innsbruck)

 

Der väterliche „Altelternteil“ von Ludwig Salvator war von 1729 bis 1736 als Franz III. Herzog von Lothringen und Bar, anschließend ab 1737 als Franz II. Großherzog derToscana und ab 1745 als Franz I. Kaiser des Heiligen Römischen Reichs (HRR). Durch sein politisches Schicksal gelangte das Großherzogtum Toscana 1738 als reichsunmittelbares Lehen in den Herrschaftsbereich des Hauses Habsburg-Lothringen. Der neue Großherzog etablierte dort in weiterer Folge für seinen zweitgeborenen Sohn Pietro Leopoldo die erbliche Sekundogenitur der toscanischen Habsburger, zu deren Mitgliedern in der vierten Generation auch Ludwig Salvator gehörte.

Franz Stephan von Lothringen wurde bereits im Alter von 13 Jahren als zukünftiger Ehegatte der österreichischen Erzherzogin Maria Theresia, der ältesten Tochter des römisch-deutschen Kaisers Karl VI. und späteren Regentin der österreichischen Erblande, vorgesehen. Mit fünfzehn Jahren kam er 1724 an den Wiener Hof, wo er den letzten erzieherischen und gesellschaftlichen Schliff erhalten sollte. Kaiser Karl VI. ließ ihn wie einen Sohn aufziehen, wobei Franz Stephan jedoch eher die ständige Jagdbegleitung seines zukünftigen Schwiegervaters und die Teilnahme an zahlreichen Vergnügungsveranstaltungen bevorzugte. Schon damals wurde offenkundig, dass sich seine politischen Ambitionen und Fähigkeiten in Grenzen halten würden.

1729 wurde er Nachfolger seines Vaters als Herzog Franz III. von Lothringen und Bar. Als wenige Jahre später aufgrund der geplanten Heirat mit Erzherzogin Maria Theresia politisch-militärische Konflikte mit Frankreich drohten, wurde ihm sowohl von österreichischer als auch von französischer Seite der Verzicht auf sein Stammherzogtum Lothringen im Tausch mit dem Großherzogtum Toscana nahegelegt. Diese Möglichkeit hatte sich durch das absehbare kinderlose Ableben des letzten Medici-Großherzogs in Florenz – Gian Gastone – eröffnet. Frankreich und Österreich einigten sich letztlich formal 1738 im Frieden von Wien darauf, Franz Stephan mit dem Großherzogtum Toscana für den Verzicht auf das Herzogtum Lothringen abzufinden.

Bereits im Frühjahr 1736 waren der frisch vermählte Franz Stephan mit seiner Gattin Maria Theresia mit großem Pomp in Florenz eingezogen und verbrachte der designierte Großherzog zum ersten und zum letzten Mal drei Monate im neuen Herrschaftsgebiet. In weiterer Folge ließ er jedoch als Franz II. die Toscana durch diverse Adelsfamilien verwalten und verfolgte primär das Interesse, möglichst viel Geld aus dem reichen Land für die österreichische Staatskasse zu lukrieren.

Als Karl VI. 1740 starb, trat Maria Theresia aufgrund der „Pragmatischen Sanktion“ die Regentschaft in den habsburgisch-österreichischen Stammlanden an. Da die Mehrheit der deutschen Wahlfürsten Franz Stephan zunächst die römisch-deutsche Kaiserwürde versagte, musste er sich zunächst mit dem formalen Titel eines österreichischen „Mitregenten“ abfinden. Erst 1745 gelang ihm die Wahl zum Kaiser des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation, welches Amt er als Franz I. bis zu seinem Tod ausübte.

Seine eigentlichen Interessen galten jedoch den Naturwissenschaften und der äußerst erfolgreichen Vermehrung des habsburgischen Familienvermögens. In seinem „Lothringischen Kreis“ versammelte und förderte der auch als Freimaurer tätige Kaiser außergewöhnlich begabte Wissenschaftler und Berater verschiedenster Sparten.

Gemeinsam mit seiner Gattin Maria Theresia zeugte er sechzehn Kinder, von denen zehn das Erwachsenenalter erreichten. Nach dem von Tod Franz I. Stephan (1765) folgte ihm sein erstgeborener Sohn als als römisch-deutscher Kaiser Joseph II. nach. Sein zweitgeborener Sohn Peter Leopold trat als „Granduca Pietro Leopoldo“ die Herrschaft in der Toscana mit permanentem Aufenthalt in Florenz an.